Das ist meiner Meinung nach mal ein richtig gut recherchierter Artikel über die Themen Crystal und Substitution.
Tatsächlich breitet sich Crystal aus wie die Pest. Besonders in Sachsen, Sachsen/Anhalt (meinem Bundesland), Thüringen und Oberfranken. Jugendliche, die feiern gehen, kommen alle mit Drogen in Berührung. Die bevorzugten Drogen der Jugendlichen sind Speed und Crystal. Wer Speed konsumiert, wird früher und später auch mal Crystal "ausprobieren". Und beim Ausprobieren bleibt es in den allermeisten Fällen nicht. Es stimmt, wie es im Artikel steht - der Suchtverlauf schleicht sich nicht ein wie z. B. beim Heroin, sondern ist meistens mit der 1. oder 2. Einnahme von Crystal schon voll da - sie sind mittendrin, ohne es lange selbst wahrhaben zu wollen.
Von durchdrehenden Crystal-Konsumenten habe ich hier auch schon desöfteren gehört - ob nun aus Polizeiberichten, aus den Krankenhäusern oder von Vermietern.
Auch in der Substitutionspolitik läuft einiges schief, wie es vollkommen richtig im Artikel steht. Es ist doch nur allzu logisch, dass die Dealer auch dort sind, wo täglich hunderte zur Substitution müssen, da anderen Praxen geschlossen haben. Ebenso werden die täglich langen Fahrtwege auch viele so nerven, dass sie irgendwann wieder zu den illegalen Rauschmitteln greifen. Substituieren müsste jeder Hausarzt dürfen, der kennt seine Patienten eben am besten und kann ihn irgendwo auch ganzheitlich behandeln. Der Patient würde in einen anderen Kreis geraten als in den täglichen Dunstkreis von vielen anderen Abhängigen und Dealern. In Zusammenarbeit mit einem Suchtmediziner.
Und für die neue Generation von Party-Drogenkonsumenten müssten neue Therapie-Konzepte gefunden werden. Ich denke mal, dass ein Crystal- oder Speedabhängiger anders therapiert werden müsste als ein Heroinabhängiger oder Alkoholiker, die einen körperlichen Entzug haben. Ambulante Arbeitsmaßnahmen in einer Mischung mit psychosozialer Betreuung, wäre bei den Partydrogenkonsumenten gut denkbar. Dabei immer am Ball bleiben und keinen jungen Mensch fallen lassen. Für die Wochenenden andere Freizeitmöglichkeiten, um mit Gleichaltrigen in Kontakt zu kommen, ohne dafür Drogen nehmen zu müssen.